Passepartout & Museumsglas

Damit Sie möglichst lange Freude an Ihrer Zeichnung/Ihrem Gemälde haben, nachfolgend einige Hinweise zum richtigen Umgang mit den Kunstwerken:

Mit den Zeichnungen und Gemälden sollte stets behutsam umgegangen werden um Beschädigungen am Papier oder am Farbauftrag zu vermeiden.
Das Bild muss vor schädlichen Einwirkungen durch Staub, Rauch, Hitze, zu hoher Luftfeuchtigkeit und vor UV-Strahlung geschützt werden.
Die bemalte Oberfläche von Pastellen und Kohlezeichnungen bitte nicht berühren oder gar darüber wischen!! Die Pigmente liegen wie Kreide auf einer Tafel lose auf dem Papier auf und sind leicht verwischbar. Zwar fixiere ich Kohle- und Bleistiftzeichnungen nach Fertigstellung grundsätzlich mit einem speziellen Fixativ-Spray, aber nur leicht, damit die Pigmente nicht verklumpen und unschöne Pigment-Cluster entstehen. Pastellzeichnungen fixiere ich nicht, da dies leider nicht ohne Verlust der Farbbrillanz einher geht. 
Aquarellfarben sind unempfindlich gegen Verwischen, solange kein Wasser/Feuchtigkeit im Spiel ist. Dennoch gehören sie wegen oben genannten Gründen unter Glas.

Das Passepartout

Einem Bild ein Passepartout zu gönnen, hat neben der schützenden und praktischen vor allem auch eine ästhetische Funktion. Es gibt dem Kunstwerk Raum und Luft, das Motiv sieht nicht in den Rahmen „gequetscht“ aus, der Blick des Betrachters wird auf die Darstellung gelenkt. Erst mit einem – idealerweise – auf das Bild abgestimmten Passepartout ist das Kunstwerk vollkommen. Außerdem wird mit Hilfe des Passepartouts das Bild in den Bilderrahmen eingepasst, damit ein Rahmen nicht gesondert angefertigt werden muss. Eine Zeichnung mit den Maßen 24 x 32 cm kann z. B. so problemlos in einen 30 x 40 cm Standardrahmen eingepasst werden.
Zudem gilt für Bleistift-, Kohle-, Pastellzeichnungen und Aquarelle:
Das Bild muss zum Schutz hinter Bilderglas gerahmt werden. Vor allem bei Kohlezeichnungen, Bleistiftzeichnungen und Pastellen ist die zusätzliche Verwendung eines Passepartouts zwingend erforderlich, damit die empfindliche Bildoberfläche keinen direkten Kontakt zum Bilderrahmenglas hat und ein Abstand zum Bilderglas gewährleistet ist. Anderenfalls könnten die Farben/Pigmente am Glas haften. 

Hund Pastellzeichnung Hund Pastellzeichnung
Die Wirkung eines Passepartouts – Luna in Pastell

Bleistiftzeichnung Bleistiftzeichnung
Zwei Bleistiftzeichnungen mit Passepartout (noch ohne Rahmung)

Gemälde in Acryl auf Leinwand (auf Keilrahmen gespannt) können auch ohne zusätzliche Verwendung eines Bilderrahmens am Keilrahmen aufgehangen werden. Wird zusätzlich ein Bilderrahmen verwendet, das Gemälde OHNE Bilderglas einrahmen und darauf achten, dass der Bilderrahmen mindestens so tief ist wie der Keilrahmen des Gemäldes.

Das Museumsglas

Ein spezielles hochwertiges, entspiegeltes Bilderglas mit hohem UV-Schutz wird umgangssprachlich Museumsglas genannt. Es ist ein Weißglas ohne Grünstich, da dem Glas bei der Herstellung das Eisenoxid entzogen wird. Das kann gut an den Schnittkanten erkannt werden, denn bei Normalglas sind sie grünlich, beim Museumsglas sind sie klar.
Museumsglas hat eine minimale Restreflexion. Diese wird vom Betrachter in einem kaum bemerkbaren Blauton wahrgenommen, der beim Betrachten des Bildes, anders als die Reflexionen von Normalglas, weitgehend ausgeblendet wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die geringere Reflektion mehr Licht zum Bild gelangt, was wiederum die Farbwiedergabe bzw. Farbintensität erhöht. Farben und feine Linien werden praktisch unverfälscht wiedergegeben.

Normalglas / Museumsglas

Um zu glauben, dass auch rechts eine Glasscheibe vor dem Bild ist,
muss man es fast anfassen! Normalglas vs Museumsglas

Der UV-Schutz des Museumsglases ist je nach Hersteller unterschiedlich. Es gibt sehr hoch vergütete Museumsgläser mit nahezu 100% UV-Schutz. Dieses hochwertige Bilderglas ist einfach ideal, um einen weitgehend unverfälschten Blick auf Kunstwerke zu haben, die einen besonderen persönlichen und/oder materiellen Wert haben. Gerade, wenn Bilder gegenüber einer Fensterfront hängen oder sich abends eine Lichtquelle darin spiegelt, hat man kaum Freude an dem Kunstwerk, da man vor lauter Spiegelungen die meiste Zeit nichts richtig sehen kann.
Vor einigen Jahren war dieses Spezialglas kaum bezahlbar. In den vergangenen Jahren wurden aber neue Herstellungstechniken entwickelt, die einmal die Qualität verbessert haben und die das Museumsglas für jeden Kunstliebhaber erschwinglich gemacht haben. Für ein Museumsglas der Größe 40 x 50 cm bezahlt man je nach Anbieter und Hersteller 35 bis 50 € Ich kann es wirklich jedem empfehlen!

Museumsglas oben/ Normalglas unten
Zum Vergleich Bilder, die gegenüber einer Fensterfront hängen. 
Auf dem unteren Bild mit Normalglas ist durch die starke Reflexion
kaum etwas zu erkennen. Oben sieht man eine kaum störende,
leicht bläuliche Reflexion, die aber durch die Augen beim Betrachten
weitgehend ausgeblendet wird. Die Kamera bekommt das natürlich nicht hin 😉